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RePhoR auf dem diesjährigen World Resources Forum in Genf

Das World Resources Forum (WRF) ist eine international agierende Non-Profit-Organisation, die sich für die Förderung von Nachhaltigkeit und Fairness im globalen Umgang mit natürlichen Ressourcen einsetzt. Seit vielen Jahren werden Multi-Stakeholder-Konferenzen und Projekte ausgerichtet, die darauf abzielen, das Wissen und praktische Lösungen zu skalieren, um den Ressourcenverbrauch innerhalb der planetaren Grenzen zum Wohl der Menschheit zu steigern. Veranstalter war das Schweizer Federal Office for the Environment FOEN.

In diesem Jahr stand das vom 04. – 06. September stattfindende WRF'23 unter dem Motto "Rethinking Value - Resources for Planetary Wellbeing". Die Veranstaltung konnte mehr als 600 Teilnehmende aus über 70 Ländern begrüßen und erstreckte sich über drei Tage im hybriden Format, wobei das Geneva International Conference Center (CICG) in der Schweiz als Präsenz-Veranstaltungsort diente. Dabei durfte Sophia Schüller vom Transfer- und Vernetzungsvorhaben TransPhoR die BMBF-geförderte Maßnahme Regionales Phosphor Recycling (RePhoR) präsentieren. Der Vortrag wurde in der Session „Global and regional circular economy perspectives“ platziert, welche am ersten Veranstaltungstag gleich im Anschluss an die Begrüßung und Key Notes stattfand. Diese Gelegenheit, das Projekt auf dem World Resources Forum 2023 zu präsentieren, bot eine Möglichkeit, die Arbeit im Bereich des Phosphor-Recyclings einem internationalen Fachpublikum näher zu bringen. Das Forum hat nicht nur eine Plattform für den Ideenaustausch, sondern auch die Möglichkeit geboten, die Dringlichkeit und Relevanz des Projekts im globalen Kontext zu betonen.

Die Themen der diesjährigen Konferenz waren Suffizienz - vom Konsumenten zur suffizienten Gesellschaft, Wertschöpfungsketten - von extraktiven zu regenerativen Wertschöpfungsketten und Digitalisierung - vom Wachstum zum Zweck. Seit 2009 hat das World Resources Forum Konferenzen in verschiedenen Ländern weltweit veranstaltet, darunter Japan, die Schweiz, China, Peru, Australien, Costa Rica, Finnland, Belgien und Ghana.

Phosphor ist ein essentieller und nicht substituierbarer Baustein in allen Lebewesen und wird vor allem als Dünger für eine ertragreiche Landwirtschaft gebraucht. Die endlichen Phosphaterz-Reserven sind auf wenige, teilweise politisch instabile Regionen in der Welt begrenzt und zunehmend verunreinigt. Deutschland, wie auch nahezu alle Länder der Europäischen Union (EU), hat keine eigenen Rohphosphatlagerstätten und ist deshalb vollständig auf Importe angewiesen. Dies führt zu großen Risiken bei der Versorgungssicherheit und zur Anfälligkeit gegenüber Preisschwankungen. Phosphor wurde deswegen von der EU bereits im Jahr 2014 auf die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt, die einen Anreiz für Recyclingtätigkeiten geben soll. Eine wichtige Rolle zur Sicherung der zukünftigen Versorgung spielt hierbei die Rückgewinnung von Phosphor aus P-reichen Abfallströmen, wie Abwasser und Klärschlamm.

Im Rahmen der BMBF-geförderten Maßnahme Regionales Phosphor-Recycling (RePhoR) wird daher in sieben Verbundprojekten die großtechnische Rückgewinnung umgesetzt und unterstützt. Verschiedene Hindernisse erschweren den Markteintritt der Düngerrezyklate. Dazu gehören uneinheitliche oder unklare gesetzliche Regelungen zu Schadstoffgrenzwerten, das Zertifizierungsverfahren, aber auch Faktoren wie die soziale Akzeptanz neuer Produkte.