Erfolgreicher Abschluss des Nitro-SX Projektes
Entwicklung liefert innovative Schlüsselbausteine für die Wiederverwendung von Nährstoffen in der Landwirtschaft
Das FiW und die Projektpartner, aquatec-Reuter sowie EvU Innovative Umwelttechnik GmbH, haben im Rahmen des Vorhabens eine halbtechnische Versuchsanlage zur mikrobiologischen Entschwefelung von Biogas entwickelt und erfolgreich betrieben.
Ein Ziel des Vorhabens war es, ein umweltschonendes, robustes Verfahren zu entwickeln, welches chemikalien- und energiesparend den problematischen Schwefelwasserstoffanteil (H2S) im Biogas reduziert oder sogar vollständig eliminiert. Dabei wurde durch den Einsatz einer Gegenstromabsorptionskolonne der im Biogas enthaltene Schwefelwasserstoff durch das Auswaschen mit Gärrest aus der Gasphase entfernt. Somit hat ein weitestgehend schwefelfreies Biogas die Absorptionskolonne verlassen, welches anschließend energetisch verwertet werden kann. Besonders interessant zeigte sich die Möglichkeit, das Verfahren auch unter schwankenden Klimabedingungen betreiben zu können. Dies bedeutet eine Reduzierung der komplexen Regelungs- sowie Anlagetechnik und somit einen vereinfachten Betrieb.
Um den H2S-Gehalt von Biogas zu reduzieren, wurden die natürlich vorkommenden Mikroorganismen und Nährstoffe im Gärrest verwendet, welche reduzierte Schwefelverbindungen zur Energiegewinnung umsetzen (chemolithotrophen Bakterien). Bei der biologischen Entschwefelung werden diese Stämme genutzt, um H2S im Biogas mit Nitrat (NO3–) abzubauen. Der Umsatz erfolgt stufenweise über elementaren Schwefel bis zum Sulfat. Die gewonnene Energie wird für den Stoffwechsel und das Wachstum benötigt.
Aktuelle Publikationen können in den Tagungsbänden der Internationalen ProcessNet Tagung 2020, des Biogas-Innovationskongresses 2020 und der Januar Ausgabe 2021 des Biogas Journales eingesehen werden.
Das Forschungsvorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Förderprogrammes „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM“ gefördert.