Das NitroSX-Verfahren als Schlüssel für eine nachhaltige Schwefelnutzung in der Landwirtschaft
Frau Dipl.-Ing. Alejandra Lenis hat am 11.09 und 12.09 im Rahmen einer Posterausstellung die bisherigen Ergebnisse des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projektes „BioSulfOx“ (Fkz.: 2220NR125A), bei welchem das NitroSX-Verfahren untersucht wird, vorgestellt. Im Rahmen des Kongresses konnte Frau Lenis das Fachpublikum mit ihrem Doktorarbeitsthema vertraut machen und den Prozess in der Landwirtschaft positionieren.
Der NitroSX-Prozess zielt darauf ab, Biogas zu entschwefeln (H2S-Molekül entfernen), indem ein Waschsystem in einer Gegenstrom-Absorptionskolonne verwendet wird. Als Waschflüssigkeit dient Gärrest. Der Prozess wird in einer Pilotanlage in einer Biogasanlage untersucht, wobei echtes Biogas und Gärsubstrat verwendet werden. Externes H2S wird dem Prozess zusätzlich hinzugefügt, um die H2S-Konzentrationen zu variieren und verschiedene Belastungen in der Absorptionskolonne zu untersuchen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine hohe H2S-Eliminationsleistung, die über 99 % für H2S-Konzentrationen über 3.500 ppm liegen. Die im Gärsubstrat natürlicherweise vorkommenden Bakterien bauen das aufgenommene H2S unter Sauerstoffausschuss aber mit Nitrat als Oxidationsquelle in Sulfat und Schwefel ab. Dabei wird die Bildung von Sulfat bevorzugt, da es in Lösung vorliegt und das System nicht verstopft. Der Prozess ist dementsprechend in der Lage, zwei Produkte zu erzeugen: H2S-freies Biogas und konzentrierten Gärrest mit Schwefel, sowohl elementarem Schwefel als auch Sulfat. Beide sind pflanzenverfügbar, daher kann die Waschflüssigkeit weiterhin als Düngemittel auf dem Feld verwendet werden. Auf diese Weise trägt das NitroSX-Verfahren dazu bei, den Schwefelkreislauf in der Landwirtschaft zu schließen und unterstützt somit den Weg zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft.