R2K-Workshop an der Ölmühle: Impulse für Klimaanpassung in Aachen, Duisburg & Stolberg
Das 20-köpfige Konsortium von R2K-Klim+ traf sich am 11.–12. Februar 2025 in Aachen, um in interaktiven Sessions aktuelle Ansätze zur Klimaanpassung und den Stand der Arbeiten im Projekt zu diskutieren.
Am 11. und 12. Februar 2025 traf sich das rund 20-köpfige interdisziplinäre Konsortium des BMBF-geförderten Projekts R2K-Klim+ in den frisch sanierten Räumen der historischen Ölmühle des FiW in Aachen. Verschiedene Verbundpartner stellten den Stand der Arbeit ihrer Arbeitspakete vor. Als externe Gäste durften wir diesmal gleich zwei Klimaanpassungsmanager begrüßen: Jens Hasse, Stadt Aachen, und Yannick Zohren aus der Kupferstadt Stolberg stellten den aktuellen Stand der Klimaanpassung in ihren Kommunen vor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt R2K-Klim+ zur Fördermaßnahme „Regionale Informationen zum Klimahandeln“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“.
Nach mehr als fünf Workshops durften wir als Verbundkoordinator das R2K-Konsortium endlich zu uns einladen. In unserem Sitzungszimmer wurden am ersten Workshoptag zentrale Entwicklungen des Projekts vorgestellt und die beiden externen Vorträge diskutiert. Yannick Zohren gab Einblicke in das derzeit im Aufbau befindliche Klimaanpassungskonzept der Kupferstadt Stolberg und die aktuellen Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse. Erst im vergangenen Jahr fand ein R2K-Workshop in Stolberg statt, wobei auch eine Führung durch die bei dem Hochwasser 2021 stark beschädigte Innenstadt das Ausmaß der Schäden zeigte. Gerade aufgrund der Aufbauarbeiten, die immer noch anhalten, ergeben sich hier interessante Synergien, aber auch Herausforderungen. In der Stadt Aachen liegt bereits eine Reihe von Fachkonzepten zur Klimaanpassung oder mit Bezug zur Klimaanpassung vor. Jens Hasse gab einen Überblick und skizzierte auch, wie in verschiedenen Stadtentwicklungsprojekten Akzente der Klimaanpassung untergebracht werden können.
Des Weiteren standen die Vorstellungen aktueller Arbeitsergebnisse im Fokus:
- GIS-Plugin „Gunst‑/Ungunsträume“: Das Tool von gaiac ermittelt automatisiert klimatisch belastete Hitzeflächen.
- Schadensfunktionen bei Starkregen: Geomer präsentierte Ansätze zur quantitativen Ermittlung des Schadenspotenzials, wobei u. a. die Rückhaltefähigkeit von Kellern diskutiert wurden.
- Stakeholder-Analyse im Duisburger Raum: Prognos und die Stadt Duisburg skizzierten, welche Akteure in die Umsetzung effektiver Anpassungsmaßnahmen eingebunden werden sollten.
Am zweiten Tag wurden in interaktiven Sessions praxisnahe Themen vertieft. Prognos gab Einblicke in das Transportkostenmodell für Niedrigwasserereignisse. Das FiW moderierte eine Diskussion zur Bewertungsmethodik, in der die zentrale Frage aufkam, ob AnwenderInnen die Aggregationsmethode frei wählen sollten oder ob ein standardisiertes Verfahren zur Vereinfachung von Entscheidungsprozessen und zur Gewährleistung von Vergleichbarkeit sinnvoller ist. Diese Diskussion unterstrich die generelle Herausforderung, für unterschiedliche Anpassungsmaßnahmen eine einheitliche Bewertungsmethodik zu entwickeln.
Die intensiven Diskussionen und der interdisziplinäre Austausch bestätigen, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Stadtverwaltung und Praxispartnern ist, um nachhaltige und praxisnahe Konzepte zur Klimaanpassung weiter voranzutreiben. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den konstruktiven Dialog und freuen uns auf die nächsten Schritte im Projekt R2K-Klim+.