Vom 27. bis 28. Juni 2024 fand in Heidelberg ein Präsenzworkshop statt, bei dem weitere Zwischenergebnisse vorgestellt und die nächsten Schritte gemeinsam mit dem Projektkonsortium des vom BMBF-geförderten Projekts R2K-Klim+ diskutiert wurden.
Der globale Klimawandel wirkt sich auf verschiedenen räumlichen Ebenen aus, von ganzen Regionen bis hin zu einzelnen Gemeinden. In den letzten Jahren haben lokale Extremwetterereignisse wie Starkregen mit kleinräumigen Überschwemmungen oder Hitzewellen, die die Menschen belasten, zugenommen. Gleichzeitig sind auch größere Regionen von klimawandelbedingten Extremereignissen betroffen, die weitreichende Auswirkungen haben. Hoch- und Niedrigwasser an Flüssen betreffen oft nicht nur eine Region, sondern das gesamte Einzugsgebiet. Die Auswirkungen dieser und anderer klimawandelbedingter Ereignisse sowie die möglichen Schäden variieren stark in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie der geographischen Lage oder den wirtschaftlichen Strukturen der betroffenen Gebiete. Häufig fehlen jedoch fundierte Entscheidungsgrundlagen auf regionaler und kommunaler Ebene.
Darauf aufbauend wird im Rahmen des BMBF-Projekts R2K-Klim+ ein Entscheidungsunterstützungssystem für die Stadt Duisburg entwickelt. Das sechsköpfige Konsortium, koordiniert vom FiW, baut auf den Ergebnissen der ersten Förderphase auf und arbeitet an der Weiterentwicklung des sektorübergreifenden Entscheidungsunterstützungssystems KLAUS (Klimaanpassung urbaner Systeme) für Duisburg. Der Prototyp des EUS ist bereits online (r2k.geomer-maps.de) einsehbar. In der zweiten Förderphase, die im vergangenen Jahr begonnen hat, steht die Weiterentwicklung der Bewertung und Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen im Mittelpunkt. Dazu werden die Klimaszenarien des IPCC und ausgewählte Maßnahmentypen in die Modelle integriert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Transfer der Methoden und Ergebnisse an weitere Kommunen, Verbände und Unternehmen. Darüber hinaus werden Themen wie die Methodik der Maßnahmenbewertung und die adressatengerechte Wissenschaftskommunikation vertieft.
In insgesamt sechs Modulen präsentierten die Projektpartner ihre jeweiligen Arbeitspakete mit dem aktuellen Arbeitsstand und stellten die weitere Methodik vor, die anschließend diskutiert wurde. Am ersten Tag wurde außerdem ein generalisiertes und hybrides KI-Überflutungsmodell von Dr.-Ing. Julian Hofmann (RWTH/FloodWaive) vorgestellt, gefolgt von der Entscheidungsunterstützung in der Praxis durch die Stadt Duisburg. Nach der Mittagspause ging es intensiv weiter mit der Transportkostenbestimmung für Niedrigwasser auf dem Rhein von Prognos, einem neuen Stadtklimamodell für Heidelberg mit Anwendungen für die Planungspraxis von der Stadt Heidelberg (externer Referent: Joachim Fallmann) sowie einem Risiko-Workshop und der Schadenspotenzialanalyse von geomer. Im Anschluss an die Fachvorträge fand ein gemeinsames Abendessen im Saigon Sonne in Heidelberg statt. Der zweite Tag begann mit der Vorstellung der integrierten Bewertungsmethodik des FiW. Den Abschluss bildete gaiac mit der Vorstellung der Maßnahmenplanung und einem Konzept für ökologische Schadenspotenziale. Wie immer wurden alle Module von intensiven und äußerst produktiven Diskussionen begleitet, die wichtige Anregungen für die weitere fachliche Arbeit lieferten.
Nach dem fachlichen Teil nahmen die Partner zudem noch an der 25-Jahrfeier der geomer GmbH teil – das FiW und das gesamte R2K-Konsortium gratulieren ganz herzlich dazu!