Wildholzprognose an Wasserwegen: Momentaufnahme aus dem Ahrtal
Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 sind die verheerenden Folgen im Ahrtal immer noch sehr präsent. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Georg-August-Universität Göttingen (Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, Abteilung Arbeitswissenschaft und Verfahrenstechnologie) besuchten Rona Michaelis und Vivien Heider das Ahrtal, um mehr über den Einfluss von Wildholz auf das Ausmaß des Ereignisses zu lernen.
Wildholz ist ein Sammelbegriff für Totholz und bei Hochwasser für frisch eingetragenes Grünholz. Es kann Überschwemmungssituationen verstärken, da es vom Wasser mitgerissen wird und sich an Uferstrukturen, Brücken oder wasserbaulichen Einrichtungen ansammelt. So behindert es den Durchfluss des Wassers, welches sich vor dem angesammelten Schwemmgut aufstaut. Dadurch können Bauwerke über- und umspült werden, was ihre Standfestigkeit beeinflusst und zur Zerstörung der Bauwerke führen kann. 2021 wurden drei Viertel aller Brücken an der Ahr durch Wasser und große Massen von Treibgut beschädigt.
In dem Forschungsprojekt „Untersuchung der Notwendigkeit und Effizienz von Maßnahmen zur Vermeidung und zum Rückhalt von Wildholz zum Schutz von Brückenbauwerken und Durchlässen“, welches von der Georg-August-Universität Göttingen im Auftrag der BASt koordiniert wird, beschäftigt sich das FiW mit dieser Problematik.
Das Ziel des Projekts ist die Ermittlung von Einflussfaktoren für das Aufkommen von Wildholz und das damit verbundene Risiko. Dabei werden auch Maßnahmen erarbeitet, die unter anderem den Wald, Gewässer und Bauwerke schützen und den Wildholzanfall minimieren. So möchten wir einen Beitrag dazu leisten, das Risiko zukünftiger Hochwasserereignisse zu reduzieren.